Mastodynie (schmerzende Brüste)

Mastodynie, auch Brustschmerzen genannt, ist ein häufiges Symptom, das viele Frauen betrifft, besonders im gebärfähigen Alter. Es wird durch verschiedene Faktoren und Erkrankungen verursacht und kann von leichtem Unbehagen bis zu starken Schmerzen reichen. Obwohl es in den meisten Fällen harmlos ist, können Brustschmerzen mit einer Vielzahl von Krankheiten assoziiert sein, die eine genauere Untersuchung und Behandlung erfordern. In diesem Artikel werden die häufigsten Ursachen von Mastodynie, Präventionsmaßnahmen und Therapiemöglichkeiten erläutert.

1. Hormonelle Schwankungen

Die häufigste Ursache für schmerzende Brüste sind hormonelle Veränderungen, die während des Menstruationszyklus auftreten. Dies wird als zyklische Mastodynie bezeichnet und betrifft in der Regel beide Brüste. Die Schmerzen beginnen häufig in der zweiten Hälfte des Zyklus und verschwinden mit dem Einsetzen der Menstruation. Diese hormonellen Schwankungen sind oft auf eine Veränderung der Östrogen- und Progesteronspiegel zurückzuführen.

  • Prävention: Da hormonelle Schwankungen eine natürliche Folge des Menstruationszyklus sind, gibt es keine spezifische Prävention. Dennoch kann eine gesunde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, Stressbewältigung und einer ausgewogenen Ernährung helfen, die hormonelle Balance zu unterstützen.
  • Therapie: Zyklische Brustschmerzen erfordern normalerweise keine spezifische Behandlung. In schwereren Fällen können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol die Schmerzen lindern. Hormonelle Behandlungen wie die Einnahme von oralen Kontrazeptiva oder Gestagenen können ebenfalls zur Linderung beitragen. Auch pflanzliche Präparate wie Mönchspfeffer haben sich in einigen Fällen als wirksam erwiesen.

2. Fibrozystische Mastopathie

Die fibrozystische Mastopathie ist eine nicht-krebsartige Erkrankung, bei der sich in den Brüsten Zysten und fibrotisches Gewebe bilden. Sie ist bei Frauen im gebärfähigen Alter häufig und kann zu schmerzhaften, geschwollenen Brüsten führen, die sich lumpy oder knotig anfühlen. Diese Schmerzen können zyklisch oder nicht-zyklisch auftreten und sind oft mit hormonellen Schwankungen verbunden.

  • Prävention: Eine direkte Prävention der fibrozystischen Mastopathie ist schwierig, da sie häufig hormonell bedingt ist. Dennoch können eine gesunde Ernährung, die Vermeidung von Koffein und eine regelmäßige Brustselbstuntersuchung helfen, Symptome zu mildern und eventuelle Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
  • Therapie: Die Behandlung der fibrozystischen Mastopathie konzentriert sich auf die Linderung der Symptome. Tragen von gut sitzenden BHs, Wärme- oder Kälteanwendungen und rezeptfreie Schmerzmittel können helfen, die Beschwerden zu lindern. In einigen Fällen können auch hormonelle Behandlungen oder die Punktion von größeren Zysten erforderlich sein.

3. Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist eine Zunahme der Brustempfindlichkeit oder Schmerzen ein häufiges Symptom, besonders in den ersten Wochen. Dies ist auf hormonelle Veränderungen, insbesondere einen Anstieg von Östrogen und Progesteron, zurückzuführen, die das Wachstum und die Vorbereitung der Brüste auf das Stillen stimulieren.

  • Prävention: Brustschmerzen während der Schwangerschaft sind in der Regel nicht vermeidbar, da sie durch natürliche hormonelle Veränderungen verursacht werden. Das Tragen eines gut sitzenden, unterstützenden BHs kann jedoch den Druck auf die Brüste verringern und das Unbehagen lindern.
  • Therapie: Da Brustschmerzen während der Schwangerschaft meist harmlos sind, ist keine spezifische medizinische Behandlung erforderlich. Das Tragen eines stützenden BHs und die Anwendung von Wärme- oder Kältekompressen können jedoch helfen, das Unbehagen zu lindern. In Fällen von extremen Schmerzen kann ein Arzt sicherstellen, dass keine anderen Komplikationen vorliegen.

4. Stillen und Milchstau

Während der Stillzeit können Brustschmerzen durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Milchstau, Mastitis (Brustentzündung) oder das unzureichende Entleeren der Brust beim Stillen. Ein Milchstau tritt auf, wenn die Milch in den Milchgängen blockiert ist, was zu Schmerzen, Schwellungen und manchmal zu einer Infektion führen kann.

  • Prävention: Regelmäßiges Stillen und das vollständige Entleeren der Brust können helfen, Milchstau zu verhindern. Frauen sollten sicherstellen, dass das Baby korrekt angelegt ist, um die Milch effektiv zu entleeren. Häufiges Stillen oder Abpumpen ist eine weitere Maßnahme zur Vorbeugung.
  • Therapie: Bei Milchstau können warme Kompressen und sanfte Massagen helfen, die Milch durch die Kanäle zu bewegen. In Fällen von Mastitis sind möglicherweise Antibiotika erforderlich, um die Infektion zu behandeln. Auch eine Brustwarzensalbe kann bei wunden Brustwarzen helfen.

5. Mastitis (Brustentzündung)

Mastitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Brust, die häufig während der Stillzeit auftritt, aber auch bei Frauen, die nicht stillen, vorkommen kann. Sie wird in der Regel durch eine bakterielle Infektion verursacht, wenn Bakterien durch Risse in der Brustwarze in das Brustgewebe gelangen. Zu den Symptomen gehören Rötung, Schmerzen, Schwellungen und Fieber.

  • Prävention: Um Mastitis vorzubeugen, sollten stillende Mütter darauf achten, dass ihre Brüste regelmäßig entleert werden und dass keine übermäßige Ansammlung von Milch stattfindet. Eine gute Hygiene und das Vermeiden von Brustwarzenverletzungen können ebenfalls das Risiko verringern.
  • Therapie: Die Behandlung umfasst in der Regel Antibiotika, um die Infektion zu bekämpfen. Auch das regelmäßige Entleeren der Brust durch Stillen oder Abpumpen ist wichtig. Wärme- und Kälteanwendungen können helfen, die Schmerzen zu lindern.

6. Brustverletzungen

Traumatische Verletzungen der Brust, wie Prellungen oder Schläge, können zu Schmerzen und Schwellungen führen. Dies kann auch zu Entzündungen des Brustgewebes führen, was Schmerzen und Empfindlichkeit verursacht. Obwohl Brustverletzungen oft keine schwerwiegenden Folgen haben, können sie zu längerfristigen Beschwerden führen.

  • Prävention: Schutz vor Verletzungen, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten, kann das Risiko von Brusttraumata verringern. Das Tragen eines gut sitzenden Sport-BHs während des Trainings bietet zusätzlichen Schutz.
  • Therapie: Leichte Verletzungen können mit Ruhe, Eisbehandlung und Schmerzmitteln behandelt werden. Wenn die Schmerzen anhalten oder wenn sich ein Knoten bildet, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um sicherzustellen, dass keine ernsthaften Verletzungen vorliegen.

7. Brustkrebs

In seltenen Fällen kann Brustschmerz ein Symptom von Brustkrebs sein. Obwohl Brustschmerzen nicht das häufigste Anzeichen für Brustkrebs sind, können sie in Verbindung mit Knoten, Hautveränderungen oder Ausfluss aus der Brustwarze auftreten. Es ist wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen.

  • Prävention: Regelmäßige Brustselbstuntersuchungen, Mammographien und ein gesunder Lebensstil können helfen, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen oder das Risiko zu reduzieren. Frauen sollten darauf achten, auf ungewöhnliche Veränderungen in der Brust zu achten und diese sofort ihrem Arzt zu melden.
  • Therapie: Die Behandlung von Brustkrebs hängt von der Art und dem Stadium des Krebses ab und kann Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie oder Hormontherapie umfassen. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Prognose erheblich.

8. Medikamenteninduzierte Brustschmerzen

Einige Medikamente können Brustschmerzen als Nebenwirkung verursachen. Dies kann bei Hormonersatztherapie, bestimmten Antidepressiva oder auch bei der Einnahme oraler Kontrazeptiva auftreten. Diese Medikamente können die Hormonspiegel im Körper beeinflussen und zu Brustempfindlichkeit oder -schmerzen führen.

  • Prävention: Frauen, die neue Medikamente einnehmen, sollten auf mögliche Nebenwirkungen achten und diese mit ihrem Arzt besprechen. Die Einnahme von Medikamenten sollte niemals ohne ärztlichen Rat geändert oder abgebrochen werden.
  • Therapie: Wenn Brustschmerzen durch Medikamente verursacht werden, kann es hilfreich sein, mit dem Arzt alternative Behandlungsmöglichkeiten oder Anpassungen der Dosierung zu besprechen. In vielen Fällen verschwinden die Schmerzen, sobald das Medikament abgesetzt oder angepasst wird.

9. Kostochondritis

Die Kostochondritis ist eine Entzündung des Knorpels, der die Rippen mit dem Brustbein verbindet. Diese Entzündung kann Brustschmerzen verursachen, die oft mit Brustschmerzen verwechselt werden. Die Schmerzen verschlimmern sich typischerweise bei Bewegung oder beim tiefen Einatmen.

  • Prävention: Da die genaue Ursache der Kostochondritis nicht immer bekannt ist, gibt es keine spezifische Prävention. Eine Vermeidung von Verletzungen und Überlastungen des Brustkorbs kann jedoch hilfreich sein.
  • Therapie: Die Behandlung besteht meist aus der Gabe von NSAR, Ruhe und manchmal Physiotherapie. In schwereren Fällen können Steroidinjektionen oder andere entzündungshemmende Therapien erforderlich sein.

10. Psychosomatische Ursachen

Stress und Angst können ebenfalls zu Brustschmerzen führen. Dies ist oft das Ergebnis von Verspannungen im Körper, die durch emotionale Belastungen hervorgerufen werden. Psychosomatische Brustschmerzen können ähnlich wie körperliche Erkrankungen empfunden werden, ohne dass eine organische Ursache vorliegt.

  • Prävention: Stressmanagement und Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und tiefes Atmen können helfen, psychosomatische Beschwerden zu verhindern. Eine gesunde Lebensweise, ausreichend Schlaf und Bewegung tragen ebenfalls zur Stressreduktion bei.
  • Therapie: Psychotherapie, kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und Entspannungsübungen können bei der Behandlung von stressbedingten Brustschmerzen helfen. In einigen Fällen können auch Medikamente gegen Angststörungen oder Depressionen verordnet werden.

Fazit

Brustschmerzen oder Mastodynie sind ein weit verbreitetes Symptom, das viele Frauen betrifft. Die Ursachen können von hormonellen Schwankungen über Erkrankungen wie die fibrozystische Mastopathie bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Brustkrebs reichen. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab, und in vielen Fällen ist eine einfache symptomatische Therapie ausreichend. Dennoch ist es wichtig, auf Veränderungen in der Brust zu achten und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Quellen

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