Quercetin

Quercetin ist ein bioaktives Flavonoid, das in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt und für seine antioxidativen sowie entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Es wird zunehmend als Nahrungsergänzungsmittel genutzt, um gesundheitliche Vorteile zu unterstützen. Doch woher stammt Quercetin, welche Vorteile bietet es und wie genau wirkt es im Körper? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund.

Herkunft von Quercetin

Quercetin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in einer Vielzahl von Obst, Gemüse und anderen pflanzlichen Produkten vorkommt. Besonders hohe Konzentrationen finden sich in:

  • Zwiebeln (insbesondere rote Zwiebeln)

  • Äpfeln (vor allem in der Schale)

  • Beeren (z. B. Heidelbeeren, Holunderbeeren)

  • Kapern (eine der reichhaltigsten Quellen)

  • Grünem Tee und schwarzem Tee

  • Rotwein (durch die in Trauben enthaltenen Polyphenole)

Da Quercetin aus natürlichen Quellen oft in relativ geringen Mengen aufgenommen wird, greifen viele Menschen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um eine höhere Dosierung zu erreichen.

Vorteile von Quercetin

Quercetin bietet eine Vielzahl von potenziellen gesundheitlichen Vorteilen, die wissenschaftlich untersucht wurden. Zu den wichtigsten gehören:

1. Antioxidative Wirkung

Quercetin hilft, freie Radikale im Körper zu neutralisieren, die Zellschäden verursachen und zu Alterungsprozessen sowie chronischen Krankheiten beitragen können. Diese antioxidative Wirkung könnte das Risiko für Erkrankungen wie Krebs, neurodegenerative Krankheiten und Herz-Kreislauf-Probleme verringern.

2. Entzündungshemmende Eigenschaften

Chronische Entzündungen stehen im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Erkrankungen, darunter Arthritis, Herzkrankheiten und Autoimmunerkrankungen. Quercetin kann helfen, Entzündungsmarker zu reduzieren und so entzündliche Prozesse im Körper zu dämpfen.

3. Unterstützung des Immunsystems

Studien legen nahe, dass Quercetin antivirale Eigenschaften besitzt und das Immunsystem gegen Infektionen stärken kann. Es wurde insbesondere auf seine potenzielle Wirksamkeit gegen Erkältungen und grippeähnliche Infektionen untersucht.

4. Herz-Kreislauf-Gesundheit

Quercetin kann den Blutdruck senken, die Durchblutung verbessern und das Risiko von Arteriosklerose verringern. Diese Vorteile sind besonders für Menschen mit Bluthochdruck oder anderen kardiovaskulären Problemen relevant.

5. Antiallergische Wirkung

Als natürliches Antihistamin kann Quercetin helfen, allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Asthma oder Nahrungsmittelallergien zu lindern, indem es die Ausschüttung von Histamin im Körper reduziert.

6. Unterstützung der Gehirnfunktion

Quercetin hat neuroprotektive Eigenschaften, die helfen könnten, das Risiko von Alzheimer und Parkinson zu senken. Es verbessert die Durchblutung im Gehirn und könnte dazu beitragen, kognitive Fähigkeiten zu erhalten.

7. Positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel

Studien zeigen, dass Quercetin helfen kann, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, indem es die Insulinempfindlichkeit verbessert. Dies könnte für Menschen mit Diabetes oder Insulinresistenz vorteilhaft sein.

Wirkungsweise von Quercetin im Körper

Die gesundheitlichen Vorteile von Quercetin sind auf mehrere biochemische Mechanismen zurückzuführen:

  • Neutralisierung freier Radikale durch seine antioxidativen Eigenschaften.

  • Hemmung von Entzündungsenzymen, die Entzündungen auslösen.

  • Modulation des Immunsystems, indem es antivirale und antiallergische Effekte entfaltet.

  • Beeinflussung der Zellkommunikation, was zum Schutz vor neurodegenerativen Krankheiten beiträgt.

  • Regulation des Blutzuckers, indem es die Aufnahme von Glukose verbessert.

Quercetin als Nahrungsergänzungsmittel

Obwohl Quercetin durch eine ausgewogene Ernährung aufgenommen werden kann, entscheiden sich viele Menschen für Nahrungsergänzungsmittel, um höhere Dosierungen zu erreichen. Dabei gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten:

1. Dosierung

Die empfohlene Dosierung variiert je nach Zweck und individuellen Bedürfnissen. Typische Dosierungen in Nahrungsergänzungsmitteln liegen zwischen 500 mg und 1000 mg pro Tag. Es wird empfohlen, die Einnahme mit einem Arzt abzusprechen, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten.

2. Bioverfügbarkeit verbessern

Quercetin hat eine eher geringe Bioverfügbarkeit, was bedeutet, dass es nicht optimal vom Körper aufgenommen wird. Die Kombination mit Vitamin C oder Bromelain (ein Enzym aus Ananas) kann die Aufnahme verbessern.

3. Mögliche Nebenwirkungen

In der Regel ist Quercetin gut verträglich, jedoch können in hohen Dosierungen Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder vorübergehende Verdauungsprobleme auftreten.

4. Wechselwirkungen mit Medikamenten

Quercetin kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, darunter Blutverdünner, Antibiotika und einige Chemotherapeutika. Wer Medikamente einnimmt, sollte vor der Supplementierung einen Arzt konsultieren.

Fazit

Quercetin ist ein vielversprechender sekundärer Pflanzenstoff mit einer breiten Palette an gesundheitlichen Vorteilen, von antioxidativen und entzündungshemmenden Effekten bis hin zur Förderung der Herzgesundheit und Immunabwehr. Während eine ausgewogene Ernährung eine natürliche Quelle darstellt, können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein, insbesondere für Menschen mit spezifischen gesundheitlichen Zielen. Wer Quercetin als Supplement nutzen möchte, sollte jedoch auf Qualität, Dosierung und mögliche Wechselwirkungen achten.

Quellen

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen basieren auf einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien und Fachquellen zu Quercetin. Hier sind einige allgemein anerkannte Quellen, die zur Erstellung dieses Artikels relevant waren:

  1. PubMed – Wissenschaftliche Studien zur antioxidativen, entzündungshemmenden und kardiovaskulären Wirkung von Quercetin.
  2. National Institutes of Health (NIH) – Informationen zu Flavonoiden und ihren gesundheitlichen Vorteilen.
  3. European Food Safety Authority (EFSA) – Bewertungen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln.
  4. Linus Pauling Institute (Oregon State University) – Forschung zu Quercetin und anderen Polyphenolen.
  5. Harvard T.H. Chan School of Public Health – Ernährungsempfehlungen zu bioaktiven Pflanzenstoffen.

Bildnachweis: Mircea lancu auf Pixabay