Augenschmerzen

Augenschmerzen, die in ihrer Intensität und ihrem Charakter von einem leichten Druckgefühl bis zu starken, stechenden Schmerzen reichen können, sind ein häufiges Symptom, das durch eine Vielzahl von Erkrankungen verursacht werden kann. Die Ursachen sind oft unterschiedlich und reichen von harmlosen Ursachen wie Müdigkeit bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen, die sofortige ärztliche Behandlung erfordern. Dieser Artikel geht auf die häufigsten Erkrankungen ein, die zu Augenschmerzen führen können, und beschreibt Präventions- und Therapiemöglichkeiten.


1. Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Die Bindehautentzündung ist eine häufige Ursache für Augenschmerzen und tritt oft in Verbindung mit Rötungen, Juckreiz und Tränenfluss auf. Sie wird durch Viren, Bakterien oder Allergene ausgelöst und betrifft die Bindehaut, eine dünne Membran, die das Auge und das Innere der Augenlider bedeckt.

Prävention

  • Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen und der Verzicht auf das Reiben der Augen können Infektionen verhindern.
  • Kontaktlinsenpflege: Bei Kontaktlinsenträgern ist die richtige Reinigung der Linsen entscheidend.
  • Allergenkontrolle: Allergiker sollten versuchen, ihre Exposition gegenüber bekannten Allergenen zu minimieren.

Therapie

  • Antibiotische Augentropfen: Bakterielle Infektionen werden oft mit antibiotischen Augentropfen behandelt.
  • Antihistaminika: Bei allergischer Konjunktivitis helfen oft Augentropfen oder Tabletten mit Antihistaminika.
  • Künstliche Tränen: Diese können helfen, das Auge zu beruhigen und Beschwerden zu lindern.

2. Hornhautentzündung (Keratitis)

Die Hornhautentzündung betrifft die Hornhaut und kann durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Sie kann Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Rötung und Sehstörungen hervorrufen.

Prävention

  • Kontaktlinsenhygiene: Eine sorgfältige Pflege der Kontaktlinsen reduziert das Risiko einer Infektion.
  • Schutzbrille: Eine Schutzbrille kann die Augen vor Verletzungen und Fremdkörpern schützen.
  • Vermeidung von Augenkontakt mit schmutzigen Händen: Dies reduziert das Risiko, Krankheitserreger auf das Auge zu übertragen.

Therapie

  • Antibiotika, antivirale oder antimykotische Medikamente: Je nach Erreger der Infektion wird eine spezifische Behandlung verordnet.
  • Kortisonhaltige Augentropfen: Diese können helfen, die Entzündung zu lindern, sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
  • In schweren Fällen: Eine Hornhauttransplantation kann bei schweren Schädigungen notwendig sein.

3. Grüner Star (Glaukom)

Das Glaukom ist eine Erkrankung, bei der es zu einem erhöhten Augeninnendruck kommt, der den Sehnerv schädigen kann. Ein akuter Glaukomanfall verursacht sehr starke Augenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie plötzliche Sehstörungen.

Prävention

  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Bei Glaukom-Risikofaktoren wie einem höheren Alter oder genetischer Veranlagung sollten regelmäßige Augenuntersuchungen durchgeführt werden.
  • Stressreduktion: Hoher Stress kann bei manchen Menschen den Augeninnendruck erhöhen und sollte daher vermieden werden.

Therapie

  • Augentropfen zur Drucksenkung: Diese werden meist als Erstbehandlung eingesetzt und reduzieren den Augeninnendruck.
  • Laserbehandlung: Ein Laser kann zur Verbesserung des Abflusses von Augenflüssigkeit eingesetzt werden.
  • Operation: In schweren Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein, um den Augendruck zu senken und eine Schädigung des Sehnervs zu verhindern.

4. Migräne und Clusterkopfschmerzen

Migräne und Clusterkopfschmerzen können starke Schmerzen um die Augen herum verursachen. Migräne äußert sich oft durch pochende Kopfschmerzen auf einer Seite des Kopfes, begleitet von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit. Clusterkopfschmerzen treten in kurzer, intensiver Folge auf und verursachen extreme Schmerzen um das Auge herum.

Prävention

  • Stressbewältigung: Stressabbau kann Migräneanfälle reduzieren.
  • Auslöser vermeiden: Migräne wird oft durch spezifische Auslöser wie Nahrungsmittel, Schlafmangel oder starke Gerüche ausgelöst, deren Vermeidung Anfälle reduzieren kann.

Therapie

  • Schmerzmittel: Migräne kann oft mit rezeptfreien Schmerzmitteln behandelt werden, Clusterkopfschmerzen erfordern jedoch meist verschreibungspflichtige Medikamente.
  • Triptane: Diese Medikamente helfen speziell bei Migräne und Clusterkopfschmerzen.
  • Verhaltenstherapie: Biofeedback und Entspannungsübungen helfen oft, Migräneanfälle zu reduzieren.

5. Uveitis

Die Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut und kann Schmerzen, Rötung und Sehstörungen verursachen. Sie wird häufig durch Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Verletzungen ausgelöst.

Prävention

  • Behandlung zugrunde liegender Krankheiten: Die Kontrolle von Autoimmunerkrankungen kann helfen, das Risiko einer Uveitis zu verringern.
  • Augenverletzungen vermeiden: Eine Schutzbrille bei riskanten Tätigkeiten kann Verletzungen und Entzündungen verhindern.

Therapie

  • Kortisonhaltige Augentropfen: Diese helfen, die Entzündung zu lindern.
  • Immunsuppressiva: In schweren Fällen können Immunsuppressiva notwendig sein, um die Immunantwort des Körpers zu verringern.
  • Antibiotika oder antivirale Medikamente: Wenn die Uveitis durch eine Infektion ausgelöst wurde, kann eine entsprechende Behandlung nötig sein.

6. Augenverletzungen

Augenverletzungen, wie sie durch Fremdkörper, Schläge oder Verbrennungen verursacht werden, können ebenfalls zu starken Augenschmerzen führen. Verletzungen der Hornhaut oder des Augenlids verursachen oft intensive Schmerzen und ein Fremdkörpergefühl.

Prävention

  • Schutzbrille: Das Tragen einer Schutzbrille bei handwerklichen Arbeiten, Sportarten oder dem Umgang mit Chemikalien kann Augenverletzungen verhindern.
  • Vorsicht im Alltag: Achtsamkeit und Vorsicht, z. B. beim Auftragen von Kosmetika, können dazu beitragen, Augenverletzungen zu vermeiden.

Therapie

  • Entfernung des Fremdkörpers: Ein Arzt kann Fremdkörper entfernen und eine Verletzung versorgen.
  • Antibiotische Augentropfen: Nach einer Verletzung sind oft antibiotische Augentropfen erforderlich, um eine Infektion zu verhindern.
  • Operation: In schweren Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig sein.

7. Trockene Augen

Trockene Augen entstehen, wenn das Auge nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt wird. Dies führt zu einem Trockenheitsgefühl, Brennen und oft auch Schmerzen. Trockene Augen sind oft die Folge von Bildschirmarbeit, Heizungsluft oder bestimmten Medikamenten.

Prävention

  • Bildschirmarbeit reduzieren: Regelmäßige Pausen bei der Bildschirmarbeit und das Bewusstsein für ausreichend Blinzeln können trockene Augen verhindern.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: In trockenen Umgebungen kann ein Luftbefeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Augen zu entlasten.

Therapie

  • Künstliche Tränen: Künstliche Tränen oder spezielle Augentropfen können das Auge befeuchten und Beschwerden lindern.
  • Medikamente zur Stimulierung der Tränenproduktion: Bei schwerem chronischem Trockenheitsgefühl können Medikamente verschrieben werden, die die Tränenproduktion anregen.
  • Tränenwegsverschluss: In einigen Fällen kann eine kleine Operation durchgeführt werden, um den Tränenabfluss zu blockieren und die Augenfeuchtigkeit zu verbessern.

8. Optikusneuritis

Optikusneuritis ist eine Entzündung des Sehnervs, die Schmerzen hinter dem Auge und Sehverlust verursachen kann. Diese Erkrankung tritt häufig bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) auf, kann aber auch durch Infektionen oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden.

Prävention

  • Risikofaktoren kontrollieren: Bei Autoimmunerkrankungen sollten regelmäßige Untersuchungen durchgeführt werden, um mögliche Komplikationen wie eine Optikusneuritis frühzeitig zu erkennen.

Therapie

  • Kortisonbehandlung: Entzündungshemmende Medikamente wie Kortison werden oft zur Behandlung eingesetzt.
  • Behandlung zugrunde liegender Krankheiten: Bei MS oder anderen Autoimmunerkrankungen ist eine systemische Behandlung notwendig.

9. Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)

Sinusitis ist eine Entzündung der Nebenhöhlen, die oft auf eine Erkältung oder Allergie folgt und zu Druck- und Spannungsschmerzen um die Augen führen kann. Sie verursacht Symptome wie Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und Druckgefühl hinter den Augen.

Prävention

  • Behandlung von Allergien: Die regelmäßige Einnahme von Antihistaminika oder anderen Allergiemedikamenten kann allergiebedingte Sinusitis verhindern.
  • Gesunde Lebensweise: Eine starke Immunabwehr kann helfen, Erkältungen und daraus resultierende Sinusitis zu vermeiden.

Therapie

  • Nasenspray oder Inhalationen: Abschwellende Nasensprays und Dampfinhalationen können die Symptome lindern.
  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen kann eine antibiotische Therapie notwendig sein.
  • Schmerzmittel: Ibuprofen oder Paracetamol helfen, die Schmerzen zu lindern.

Fazit

Augenschmerzen können auf eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen zurückzuführen sein, die von harmlosen Ursachen wie trockenen Augen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie einem akuten Glaukomanfall reichen. Die Prävention ist oft einfach und umfasst Maßnahmen wie regelmäßige Augenuntersuchungen, eine gesunde Lebensweise und das Tragen von Schutzbrillen. Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann von einfachen Hausmitteln wie künstlichen Tränen bis hin zu komplexen medikamentösen oder chirurgischen Behandlungen reichen.

Quellen

  1. American Academy of Ophthalmology (AAO). "Eye Pain Causes and Treatments." https://www.aao.org
  2. Mayo Clinic. "Dry Eyes and Other Common Eye Conditions." https://www.mayoclinic.org
  3. Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). "Augenerkrankungen und Prävention." https://www.dog.org
  4. Deutsche Gesellschaft für Neurologie. "Migräne und Clusterkopfschmerzen." https://www.dgn.org
  5. National Institute of Health (NIH). "Optic Neuritis and Multiple Sclerosis." https://www.nih.gov

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