Dermatomyositis und Polymyositis

Dermatomyositis und Polymyositis sind seltene, aber ernste entzündliche Erkrankungen, die Muskelschwäche und Hautausschläge verursachen. Obwohl sie unterschiedliche Manifestationen haben, teilen sie viele ähnliche Merkmale in Bezug auf Pathophysiologie und Behandlung. Diese Abhandlung wird die beiden Bedingungen im Detail untersuchen und ihre Behandlungsmöglichkeiten diskutieren.

Dermatomyositis und Polymyositis werden als Autoimmunkrankheiten als auch als  Bindegewebserkrankungen betrachtet, da sie nicht nur die Muskeln, sondern auch das Bindegewebe betreffen können. Das Bindegewebe ist ein vielseitiges Gewebe, das verschiedene Strukturen im Körper unterstützt und verbindet, einschließlich Muskeln, Haut, Sehnen, Bänder und Organe.

In Dermatomyositis können Entzündungen nicht nur in den Muskeln, sondern auch in der Haut auftreten, was zu charakteristischen Hautveränderungen führt, wie dem violetten Ausschlag auf den Wangen und dem oberen Körperbereich. Diese Entzündungen betreffen das Bindegewebe sowohl in den Muskeln als auch in der Haut.

Polymyositis hingegen betrifft hauptsächlich die Muskeln, jedoch kann das Bindegewebe um die Muskeln herum ebenfalls von der Entzündung betroffen sein. Dies kann zu Komplikationen wie Muskelfasernekrosen und Fibrosen führen, wodurch das Bindegewebe in den Muskeln geschädigt wird.

Ursachen und Symptome:

Dermatomyositis und Polymyositis sind Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem des Körpers irrtümlicherweise gesundes Gewebe angreift. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig verstanden, aber genetische Veranlagung und Umweltfaktoren können eine Rolle spielen.

Dermatomyositis zeichnet sich durch charakteristische Hautveränderungen aus, wie beispielsweise einen violetten Ausschlag, der oft auf den Wangen und am oberen Körperbereich auftritt. Zusätzlich zu Muskelschwäche können auch Schluckbeschwerden und Atemprobleme auftreten. Polymyositis hingegen betrifft hauptsächlich die Muskeln und verursacht Muskelschwäche, insbesondere an den proximalen Gliedmaßen und am Rumpf.

Behandlungsmöglichkeiten:

Die Behandlung von Dermatomyositis und Polymyositis konzentriert sich darauf, die Entzündung zu kontrollieren, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Hier sind einige der gängigen Behandlungsmöglichkeiten:

  1. Glukokortikoide (Kortikosteroide): Diese Medikamente werden häufig als erste Linie der Behandlung eingesetzt, um die Entzündung zu reduzieren. Hohe Dosen können zuerst verschrieben werden, gefolgt von einer allmählichen Reduzierung, um Nebenwirkungen zu minimieren.

  2. Immunosuppressiva: Medikamente wie Methotrexat, Azathioprin und Cyclophosphamid können verwendet werden, um das Immunsystem zu unterdrücken und die Entzündungsreaktion zu verringern.

  3. Intravenöse Immunglobuline (IVIG): IVIG werden manchmal verwendet, um das Immunsystem zu modulieren und die Entzündung zu hemmen.

  4. Biologika: Neueerworbene Medikamente wie Rituximab, das gegen B-Zellen gerichtet ist, können in schweren oder therapieresistenten Fällen eingesetzt werden.

  5. Physiotherapie: Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Physiotherapie, um die Muskelkraft zu erhalten, Beweglichkeit zu verbessern und Komplikationen wie Gelenkkontrakturen zu verhindern.

  6. Sonstige Behandlungen: Ergänzende Therapien wie Sonnenschutzmittel für die Haut, Unterstützung beim Schlucken und Atemübungen können je nach Bedarf eingesetzt werden.

Die Behandlung erfolgt oft in enger Zusammenarbeit zwischen einem Rheumatologen, einem Dermatologen und einem Physiotherapeuten, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten. Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung je nach individuellem Krankheitsverlauf variieren kann und regelmäßige ärztliche Überwachung erforderlich ist, um das Ansprechen auf die Therapie zu überprüfen und etwaige Komplikationen zu managen.

Insgesamt stellen Dermatomyositis und Polymyositis komplexe medizinische Herausforderungen dar, die ein multidisziplinäres Behandlungsteam erfordern. Durch eine ganzheitliche Behandlungsstrategie, die auf die Kontrolle der Entzündung, die Linderung von Symptomen und die Erhaltung der Lebensqualität abzielt, können Patienten mit diesen Erkrankungen effektiv unterstützt werden. Es bleibt jedoch wichtig, weiterhin Forschung zu betreiben, um das Verständnis dieser Erkrankungen zu vertiefen und verbesserte Behandlungsoptionen zu entwickeln.

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